Aktien kaufen ist in einer Zeit, in der die Zinsen für Tagesgeldkonten und Festgelder seit Jahren immer weiter gefallen sind und eine Aufwärtsbewegung bei den Sparzinsen noch lange nicht in Sicht, alternativlos. Viele Sparer und Anleger suchen deshalb nach anderen Möglichkeiten der Geldanlage, bei der die Rendite stimmt und die sowohl kurzfristig, mittelfristig wie auch langfristig genutzt werden kann. Und wie groß die Scheu der Bundesbürger vor Wertpapieren immer noch ist, so ist doch eines sicher: Aktien sind die Geldanlage, mit der viel möglich ist. Und die mit einem geschickten Anlagehändchen und einem guten Riecher die eine oder andere gute Rendite einbringen kann.
Doch gerade Laien sind oftmals überfordert, wie sie eine Aktienanlage überhaupt angehen sollen und wie sie Aktien kaufen können. Hierbei soll dieser Ratgeber Hilfestellung leisten. Im letzten Abschnitt finden interessierte Leserinnen und Leser zudem noch einige Buchtipps zum Thema Aktienkauf.
Inhaltsverzeichnis
- Warum eigentlich Aktien kaufen als Geldanlage?
- Wo kann ein Anfänger Aktien kaufen?
- Die günstigsten Broker für den Kauf von Aktien im Vergleich
- Aktien kaufen bei einem Onlinebroker – Beispiel anhand bestimmter Faktoren
- Anzahl der Orders
- Durchschnittliches Ordervolumen
- Durchschnittliches Depotvolumen
- Anteil der Orders über das Internet
- Nur kostenlose Depotkonten?
- Nur Depotkonten ohne Limit-Gebühren
- Neukunden-Aktionen ignorieren
- Welche Sparpläne soll der jeweilige Broker anbieten?
- Welche weiteren Anforderungen sollte der Broker erfüllen?
- Soll das Depot weitere Zusatzfunktionen bieten?
- Das wichtige Thema Depotanbieter und Abgeltungssteuer
- Es gibt mehrere Möglichkeiten und Gründe Aktien zu kaufen
- Buchtipps zum Thema Aktien kaufen
- Beate Sander „Der Aktien- und Börsen-Führerschein“ – Die Lizenz zum Geld anlegen
- Max Otte „Investieren statt sparen“ – Wie man mit Aktien ein Vermögen aufbaut
- Brett N. Steenbarger „Ihr täglicher Tradingcoach“ – 101 psychologische Lektionen für erfolgreiches Trading
- William O’Neil – Wie man mit Aktien Geld verdient
Warum eigentlich Aktien kaufen als Geldanlage?
Aktien und Wertpapiere sind in Deutschland nicht gerade das beliebteste Mittel zur Geldanlage. Bergen sie doch vermeintlich hohe Risiken. Zumindest denken das viele Sparer, die um den Aktienmarkt einen weiten Bogen machen.
Da wird dann lieber statt guten Aktien mitunter eine Festzinsanlage gewählt, die aufgrund der Werbung des jeweiligen Unternehmens auch noch als Festgeldkonto falsch verstanden wird. Und schon investiert man in Genussrechte eines Unternehmens und merkt irgendwann, dass das gar keine Anteilsscheine sind, sondern Schuldscheine. So geht es etwa 2014 Anlegern, die ihr Geld in Genussrechte des mittlerweile insolventen Windparkfinanzierers Prokon investiert haben.
Aktien hingegen sind keine Schuldscheine an ein Unternehmen, sondern Anteilsscheine an einem Unternehmen. Dies macht einen großen Unterschied. Wer zum Beispiel Genussrechte eines Unternehmens erwirbt, leiht diesem damit Geld, für das er letztlich, wenn alles gut läuft, gute Zinsen erhält. Beim Kauf von Aktien gehört dem Anleger jedoch ein kleinerer oder größerer Teil des Unternehmens – er investiert also direkt in Sachwerte. Darüber hinaus können sich Aktionäre bei entsprechender Gewinnlage des Unternehmens oft über Dividenden freuen, deren Renditen alleine schon die meisten Festgeldangebote übertreffen.
Hier wird dort bleibt jedoch eines immer bestehen: das Risiko. Dies sollte gerade beim Thema Aktien auch nicht vergessen werden. Auch wenn gerade dieser Bereich der Geldanlage in den vergangenen Jahren eine satte Rendite erwirtschaften konnte für die Anleger – wenn sie auf das richtige Pferd, das heißt, auf die richtigen Wertpapiere gesetzt haben. Dennoch sind Aktien gerade in der Altersvorsorge nicht zu unterschätzen. Hier wird langfristig auf Wertpapiere gesetzt, und dabei möglichst der Anteil des eigenen Geldes angelegt, der nicht im Alltag und für Sonderausgaben zur Verfügung stehen muss, sondern der wirklich nur für die eigene Altersvorsorge gedacht ist.
Wo kann ein Anfänger Aktien kaufen?
Doch wo kann ich als Anfänger nun eigentlich Aktien kaufen? Muss ich direkt zu einem Unternehmen und dort nach den Anteilsscheinen fragen? Oder muss ich bei Kaufinteresse zu meiner Bank gehen? Viele Laien wissen dies nicht, weshalb wir diese, für andere möglicherweise sehr simplen Fragen hier beantworten.
Hausbank, Fremdbank oder Broker
Der Kauf von Aktien ist in Deutschland recht einfach. Es genügt, ein Depot für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren zu eröffnen. Um ein solches Depot zu eröffnen, gibt es mehrere Möglichkeiten: entweder geht man zu seiner Hausbank oder man sucht sich eine andere Bank bzw. einen Online-Broker, über den das Depot geführt wird.
Konditionen vergleichen
Wichtig ist hierbei dann vor allem eines: wie die Konditionen für ein solches Depot beim jeweiligen Anbieter sind. Die Kosten, die es für den Anleger zu vergleichen gilt, sind in erster Linie die Depotführungskosten und die Ordergebühren.
Die meisten Onlinebroker und Direktbanken bieten Depots, bei denen bei aktiver Nutzung keine Depotführungskosten anfallen. Das Depot an sich ist also kostenlos, wenn Anleger eine bestimmte Anzahl von Trades (Käufen oder Verkäufen von Wertpapieren wie Aktien oder Fonds) tätigen. Immer mehr Broker bieten auch ein generell kostenloses Depot, verzichten also komplett auf die Erhebung von Gebühren für die Depotführung.
Die größeren Unterschiede bestehen bei den Orderkosten, also den Kosten für den Kauf und Verkauf von Aktien, Fonds etc. Auf diese gehen wir in einem späteren Abschnitt noch detaillierter ein.
Wer bereits ein Depot hat, für den kann ein Depotwechsel ein interessantes Thema sein. Gerade in diesem Bereich bieten Banken immer wieder besondere Aktionen an, bei der Anleger, die einen Wechsel ihres Depots vornehmen wollen, von guten Angeboten und besonderen „Bonbons“ wie zum Beispiel hohen Zinsen für das zum Wertpapierdepot gehörige Tagesgeldkonto profitieren können. Es lohnt sich damit also möglicherweise, auch als bereits aktiver Anleger ab und an zu vergleichen, ob es bei einem anderen Broker ein besseres Depot oder eine entsprechend attraktive Aktion für den Depotwechsel gibt.
Aktien kaufen bei einer Filialbank
Wer früher Aktien kaufen wollte, der machte sich auf den Weg zu seiner Filialbank und eröffnete dort als erstes ein Depot. Hatte er ein solches, lief der Kauf und Verkauf von Aktien entweder über den Weg in die Filiale, über das Telefon oder aber auf dem Postweg ab.
Diese Zeiten sind längst vorbei. Heute Aktien zu kaufen und zu handeln, bedeutet immer auch, schnell zu sein und auf entsprechende Marktsignale zu reagieren. Dennoch mag ein Wertpapierdepot bei einer Filialbank für den einen oder die andere praktisch sein, wenn keine Online-Depotführung erwünscht ist oder aber immer noch gerne die Beratung der Hausbank beim Kauf oder Verkauf von Aktien in Anspruch genommen wird.
Viel einfacher geht, wenn man nicht zu einer Filialbank geht, sondern sich zum Kaufen und Verkaufen von Wertpapieren gezielt einen Online-Broker sucht, bei dem ein Depot mit den gewünschten Konditionen geführt werden kann.
Aktien kaufen bei einem Online-Broker bzw. einer Direktbank
Anders als Filialbanken bieten Online-Broker und Direktbanken oft viel mehr Möglichkeiten für den Handel mit Wertpapieren an. Je nach Anbieter wird dabei nicht nur ein Depot angeboten, sondern es gibt Angebote für mehrere Zielgruppen – vom Gelegenheitsanleger bis zum Heavy-Trader. Der größte Unterschied aber besteht in den Ordergebühren. Hier haben die Onlinebroker – dank Verzicht auf teures Filialnetz und Konzentration auf die technischen Aspekte – meist die Nase deutlich vorn. Das setzt sich auch in den Onlinebanking-Systemen fort, über welche der Anleger seine Wertpapiere handeln kann.
Filialbanken und auch die meisten Direktbanken setzen ihre Lösungen für den Wertpapierhandel ins bestehende Onlinebanking-System ein und erlauben ihren Kunden damit zwar den Kauf und Verkauf von Wertpapieren, bieten aber darüber hinaus nur wenige Funktionen. Onlinebroker hingegen haben in der Regel speziell programmierte Depotlösungen, die vom Intraday-Handel (An- und Verkauf von Wertpapieren am selben Handelstag) bis hin zur Versorgung des Anlegers mit Echtzeitkursen und umfangreichen Zusatzinformationen zu den gesuchten Wertpapieren reicht.
Die günstigsten Broker für den Kauf von Aktien im Vergleich
Broker | Standard | Neukunde | Bonus | |||
---|---|---|---|---|---|---|
Kosten p.a. | pro Order | Kosten p.a. | ||||
1 Die Gesamtkosten p.a. berechnen sich auf Basis der aktuellen Konditionen (Quelle: Preis- Leistungsverzeichnis). Einige Broker berechnen außerdem Börsenplatzgebühren. 2 Gesamtkosten p.a. (Neukunde) + Prämie berechnen sich auf Basis der vom jeweiligen Broker angebotenen Konditionen für Neukunden. Einige Broker berechnen außerdem Börsenplatzgebühren. Alle Angaben ohne Gewähr | ||||||
224,00 €497,50 €139,60 € | 5,60 €4,98 €8,73 € | 112,00 €248,75 €69,80 € | [+] | Mehr Details » | Zum Broker » | |
223,00 €495,00 €139,20 € | 3,90 €3,90 €3,90 € | 78,00 €195,00 €31,12 € | [+] | Mehr Details » | Zum Broker » | |
116,00 €290,00 €56,00 € | 5,80 €5,80 €7,00 € | 116,00 €290,00 €56,00 € | - | Mehr Details » | Zum Broker » | |
80,00 €200,00 €40,00 € | 4,00 €4,00 €5,00 € | 80,00 €200,00 €40,00 € | - | Zum Broker » | ||
178,00 €445,00 €100,00 € | 8,90 €8,90 €12,50 € | 178,00 €445,00 €100,00 € | [+] | Mehr Details » | Zum Broker » | |
224,80 €449,50 €139,92 € | 7,62 €6,49 €10,74 € | 152,30 €324,50 €85,92 € | [+] | Mehr Details » | Zum Broker » | |
223,00 €370,00 €139,20 € | 11,15 €7,40 €17,40 € | 223,00 €370,00 €139,20 € | [+] | Mehr Details » | Zum Broker » | |
200,00 €500,00 €80,00 € | 10,00 €10,00 €10,00 € | 200,00 €500,00 €80,00 € | - | Mehr Details » | Zum Broker » | |
223,00 €495,00 €139,20 € | 8,03 €7,40 €11,15 € | 160,50 €370,00 €89,20 € | [+] | Mehr Details » | Zum Broker » | |
20,00 €50,00 €8,00 € | 1,00 €1,00 €1,00 € | 20,00 €50,00 €8,00 € | [+] | Zum Broker » | ||
0,00* €0,00* €0,00* € | 0,00* €0,00* €0,00* € | 0,00* €0,00* €0,00* € | - | Zum Broker » | ||
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Kosten p.a. | pro Order | Kosten p.a. | |||
1 Die Gesamtkosten p.a. berechnen sich auf Basis der aktuellen Konditionen (Quelle: Preis- Leistungsverzeichnis). Einige Broker berechnen außerdem Börsenplatzgebühren. 2 Gesamtkosten p.a. (Neukunde) + Prämie berechnen sich auf Basis der vom jeweiligen Broker angebotenen Konditionen für Neukunden. Einige Broker berechnen außerdem Börsenplatzgebühren. Alle Angaben ohne Gewähr | |||||
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Aktien kaufen bei einem Onlinebroker – Beispiel anhand bestimmter Faktoren
Wenn Anleger ein Depot eröffnen möchten, achten sie oftmals nur auf eines: die Kosten für die Depotführung. Das sollte jedoch nicht das einzige Auswahlkriterium sein, denn insbesondere bei den Ordergebühren kann leicht ein Vielfaches zwischen dem günstigsten und dem teuersten Broker liegen.
Um das passende Depot zu finden, ist es empfehlenswert, nicht nur einen einfachen Depotvergleich durchzuführen, sondern gleich einen Depotkostenrechner zu verwenden. Je konkreter die Angaben hierbei sind, desto einfacher ist es dann auch, den richtigen Broker zu finden, der genau DAS passende Depot für die eigenen Anlagewünsche anbietet.
Anzahl der Orders
Bei der Suche nach einem günstigen Depot ist die Anzahl der Order pro Jahr wichtig. Hier zeigt sich oftmals, wie günstig oder teuer ein Wertpapierdepot wirklich ist. Denn nicht jeder Onlinebroker bietet beispielsweise besondere Konditionen für Vieltrader an – was aber natürlich die Sache dann richtig teuer machen kann, wenn man beispielsweise 100 Trades im Jahr durchführt statt nur 10.
Durchschnittliches Ordervolumen
Neben den Kosten für die Depotführung selbst und der Anzahl der Orders, die jährlich getätigt werden, spielt auch das durchschnittliche Ordervolumen eine wichtige Rolle bei der Suche nach dem passenden (und zugleich günstigen) Depot.
Wird nur selten gehandelt, spielt dieser Punkt wie auch die Zahl der zu tätigenden Order kaum eine Rolle bei den Kosten für das Depot. Kauft jemand oft, hat das durchschnittliche Ordervolumen durchaus eine Bedeutung, wenn es um die Depotkosten geht.
Durchschnittliches Depotvolumen
Neben der Anzahl der jährlichen Orders und dem durchschnittlichen Ordervolumen spielt auch das durchschnittliche Depotvolumen eine wichtige Rolle, wenn es um die Auswahl eines Brokers geht.
Je nach Onlinebroker kann es hier Unterschiede bei den Kosten geben, weshalb dieser Punkt beim Vergleich verschiedener Angebote beachtet werden sollte.
Anteil der Orders über das Internet
Wie wollen Sie Ihre Aktien am liebsten kaufen und verkaufen? Über das Telefon? Oder hauptsächlich über das Internet? Auch dies spielt eine wesentliche Rolle bei der Suche nach dem richtigen Broker. Denn nicht jeder Onlinebroker bietet auch telefonische Orders an.
Nur kostenlose Depotkonten?
Es gibt Anleger, die auf der Suche nach einem ersten oder neuen Wertpapierdepot sind, und hauptsächlich darauf achten, dass das Depot kostenlos ist. Auch dies kann natürlich bei einem guten Depotrechner als Faktor angegeben werden. Dennoch sollte dieser Punkt nicht unbedingt ausschlaggebend sein, da ein kostenpflichtiges Depot mit niedrigeren Ordergebühren schnell günstiger sein kann als ein kostenloses Depot mit hohen Ordergebühren.
Nur Depotkonten ohne Limit-Gebühren
Für manche Anleger ist es wichtig, beim Kauf von Aktien ein Depot zu haben, bei dem keine Limit-Gebühren anfallen. Auch dieser Punkt kann beim Vergleich verschiedener Angebote Berücksichtigung finden.
Neukunden-Aktionen ignorieren
Längst haben die Banken und Online-Broker erkannt, dass sich auch bei mit entsprechende Aktionen mehr Neukunden generieren lassen. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Angebote, von der Geldprämie über Orderguthaben bis hin zu iPads oder Smartphones. Doch nicht jeder Anleger ist auch wirklich scharf auf solche reinen Neukunden-Angebote, die zwar oft sehr schön anzusehen sind, sich aber unter dem Strich dann auch rechnen müssen.
Wer hier geschickt vorgehen möchte, der kann auch bei einem Depotrechner beides testen: die Angabe der Spitzenanbieter mit Neukunden-Aktionen und das generelle Ignorieren solcher Broker-Aktionen für Neukunden. Doch nicht bei jedem Depotrechner ist dies auch möglich, weshalb eine gezielte Suche nach einem guten Rechner durchaus auch schon der halbe Weg hin zu einem guten Wertpapierdepot sein kann.
Welche Sparpläne soll der jeweilige Broker anbieten?
Beim Kauf von Wertpapieren gehen viele Anleger auch so vor, dass die gewünschten Aktien oder Fonds nicht auf einen Schlag gekauft, sondern das Geld über einen Sparplan investiert wird. Bei der Suche nach einem guten Broker ist das Sparplan-Angebot daher auch ein wichtiges Auswahlkriterium.
Dabei kann bei Sparplänen zwischen Fondssparplänen, Zertifikate-Sparplänen und ETF-Sparplänen unterschieden werden. Je nach Broker bietet dieser sogar alle drei Möglichkeiten an, manche nur eine oder zwei.
Für den Anleger, der nur einzelne Aktien kaufen oder verkaufen möchte, spielt dieser Punkt natürlich keine Rolle und kann deshalb bei der Depotsuche gut und gerne außen werden.
Welche weiteren Anforderungen sollte der Broker erfüllen?
Wer Aktien kaufen möchte und dafür nach einem geeigneten Depot sucht, der sollte sich zudem vorab überlegen, welche weiteren Anforderungen der jeweilige Broker, egal ob Online-Broker oder Bank, erfüllen sollte.
Was bietet der Broker an für seine Kunden? Hat er für die Kunden, die Aktien kaufen und verkaufen möchte, auch ausländische Börsenplätze im Angebot? Ist beim jeweiligen Broker auch der außerbörsliche Handel möglich, der ja für den einen oder anderen Anleger durchaus eine große Rolle spielt. Und ebenso wichtig ist für Anleger mitunter auch, dass der Broker zum Aktienkauf und Aktienverkauf den Intraday-Handel anbietet.
Soll das Depot weitere Zusatzfunktionen bieten?
Für viele Anleger ist ein Depot nicht nur zum Aktienkauf und Aktienverkauf wichtig, sondern sie möchten, dass das jeweilige Depot auch entsprechende Zusatzfunktionen bietet und sie damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können.
Dies kann ein Girokonto sein, welches zum Depot gehört, ein Tagesgeldkonto, oder aber auch eine Kreditkarte. Natürlich ist nicht jeder Anleger an solchen Zusatzfunktionen zu seinem Depot interessiert und sucht seinen Broker entsprechend danach aus.
Dennoch ist für den einen oder anderen Anleger dieser Punkt sehr wichtig, gerade weil es beispielsweise Broker gibt, die für das Tagesgeldkonto zum Depot besonders gute Zinskonditionen anbieten. In einer Zeit der sonst eher niedrigen Tagesgeldzinsen ist dies natürlich nicht zu unterschätzen.
Das wichtige Thema Depotanbieter und Abgeltungssteuer
Wer Aktien kaufen und vor allem auch wieder verkaufen möchte, der muss sich leider früher oder später mit dem Thema Abgeltungssteuer auseinandersetzen. Für den einen oder anderen Anleger spielt dies bereits bei der Suche nach dem richtigen Broker eine wichtige Rolle. Denn: nicht jeder Broker zieht auch automatisch die Abgeltungssteuer ab. Gerade Anleger, die sich nicht mehr mit dieser Kapitalertragssteuer befassen, sondern sie automatisch abziehen lassen wollen, sind deshalb nur an deutschen Brokern interessiert. Dort erfolgt der Abzug der Abgeltungssteuer automatisch.
Bei ausländischen Brokern sieht die Sache jedoch anders aus, da diese keinen automatischen Abzug der Abgeltungssteuer vornehmen und sich dann der Depotinhaber selbst damit auseinandersetzen muss, die entsprechend anfallende Steuer beim Verkauf von Aktien beim Finanzamt anzugeben. Natürlich helfen die Broker dabei durch die Ausstellung einer so genannten Jahressteuerbescheinigung.
Es gibt mehrere Möglichkeiten und Gründe Aktien zu kaufen
Aktien kaufen als kurzfristige Anlage
Anleger sind unterschiedlich gestrickt und zahlreiche Anleger sind der Ansicht, Aktien würden sich nur für eine mittelfristige oder langfristige Anlage eignen. Doch dies ist natürlich jedem einzelnen Anleger selbst überlassen. Man sollte sich aber zwei Fragen beantworten: Was habe ich mit meinem Aktienkauf und meinem Aktienverkauf vor und vor allem: welche Anlagestrategie verfolge ich dabei?
Dem kurzfristig orientierten Anleger wird es kaum um solche Zusatzbonbons wie die Dividende gehen, sondern hauptsächlich darum, einen schnellen Gewinn aus dem Kauf und Verkauf zu erzielen.
Doch nicht für jeden Anleger ist der Kauf von Aktien als kurzfristige Anlage auch wirklich geeignet. Dabei sollte dem Anleger das Risiko bewusst sein, welches bei einer solchen Form des Aktienhandels natürlich besonders hoch ist. Denn nicht jeder kurzfristige Trade geht auf. Es wird also häufig vorkommen, dass Verluste realisiert werden. Diese müssen verschmerzt werden können, weshalb gerade für Anfänger die kurzfristige Anlage in Aktien eher ungeeignet bzw. eher weniger empfehlenswert ist.
Aktien kaufen als mittelfristige und langfristige Anlage
Aktien zu kaufen als kurzfristige Anlage ist nicht unbedingt jedermanns Sache und dazu braucht man neben einem guten Riecher und einer guten Portion Glück oft auch ein hohes Maß an Risikobereitschaft. Deshalb eignet sich die kurzfristige Aktienanlage für Einsteiger und Anfänger nicht sonderlich gut.
Empfehlenswerter ist es, Aktien als mittelfristige oder gar langfristige Anlage zu kaufen und diese dann über einen gewissen Zeitraum im eigenen Depot zu belassen, bevor sie entweder wieder (möglichst mit Gewinn) verkauft werden.
Natürlich sollte sich jeder Anleger bereits bei der Planung seiner Geldanlage darüber Gedanken zu machen, welchen Anlagehorizont er hat und wie seine Risikobereitschaft ist.
Die Bestrebungen, Aktien zu kaufen und dann mittelfristig zu halten und sie dann wieder zu verkaufen oder sich bestimmte Papiere einmal zu kaufen und dann auf lange Zeit nur im Depot liegen zu lassen, können ganz unterschiedlicher Natur sein. Oftmals hat die langfristige Investition den Sinn, dass Aktien nicht aus Sicht des möglichen Kursgewinns gekauft werden, sondern der Schwerpunkt auf den Dividendenzahlungen liegt.
Aktien kaufen wegen der Dividende?
Es gibt Anleger, die kaufen Aktien wegen des möglichen Kursgewinns. Anderen wiederum ist das gar nicht so wichtig. Der Grund hierfür ist auch einfach: sie wollen die einmal gekauften Wertpapiere gar nicht wieder verkaufen, auch nicht mit Gewinn. Sondern halten die jeweiligen Aktien, weil ihnen deren Dividenden wichtig sind.
Gerade für Anleger, die von ihrem Depot und dessen Erträgen leben wollen, spielen die jährlich ausgeschütteten Dividenden (nicht jede Aktiengesellschaft schüttet auch wirklich Jahr für Jahr Dividenden aus!) oft eine große Rolle.
Dies hat auch einen einfachen Grund: die Planbarkeit der Erträge. Während Kursgewinne aus Aktienkäufen kaum als Einkommen einplanbar sind, ist dies bei Dividenden zumindest dann der Fall, wenn das Aktien ausgebende Unternehmen bekannt gibt, wie hoch die Dividende ist, die je Papier ausgeschüttet wird.
Das bedeutet: eine AG kündigt die Ausschüttung einer Dividende von 1,- Euro je Aktie an. Der Anleger hat von der ausgegebenen Aktie insgesamt 100 Stück in seinem Depot, damit hat er einen Ertrag von 100,- Euro, die er entsprechend einplanen kann. Darüber hinaus lässt sich an historischen Daten schnell ablesen, wie zuverlässig ein Unternehmen in der Vergangenheit Dividenden gezahlt hat und wie selbige im Zeitverlauf gewachsen sind.
Aktien kaufen als Altersvorsorge
Das Thema Aktien und Dividenden spielt natürlich auch eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Aktien als Altersvorsorge zu kaufen und damit auf lange Sicht ins eigene Depot zu legen.
Natürlich kann man jetzt sagen: aber Aktien haben doch Kursschwankungen, wie können sie sich dann als Anlage für die Altersvorsorge eignen? Die Antwort darauf ist jedoch recht einfach. Aktien sind Sachwerte und stellen damit eine Investition in ein Unternehmen dar. Darüber hinaus relativieren sich kurzfristige Kursschwankungen, je länger die Aktie gehalten wird. Anleger können bei der Auswahl von Aktien für ihre Altersvorsorge Kennzahlen zu Rate ziehen, die ihnen die maximale Schwankung pro Jahr, den maximalen Verlustzeitraum, die Rendite pro Jahr und andere wichtige Daten für eine Kaufentscheidung an die Hand geben.
Doch natürlich will auch diese Art der Aktienanlage gut geplant sein. Nur auf eine bestimmte Aktie zu setzen, ist mit Sicherheit nicht der richtige Weg. Und: Anleger sollten auch beim Kauf von Aktien für ihre private Altersvorsorge daran denken, dass sie nicht auf Jahr und Tag an Papieren kleben bleiben müssen, die sich irgendwann nicht mehr rechnen. Flexibilität ist damit auch hier bei dieser langfristigen Anlage wichtig, um am Ende gute Sachwerte im eigenen Depot liegen zu haben und nicht Wertpapiere, die ihre besten Tage lange hinter sich gelassen haben.
Aktien kaufen als Alternative zu schlecht verzinsten Spareinlagen
In den letzten Jahren und vor allem auch Monaten waren die sinkenden Zinsen von Spareinlagen ein wichtiges Thema. Für Tagesgeldkonten wie auch für Festgelder gibt es längst nicht mehr die hohen Zinsen, die es noch vor einigen Jahren für diese Anlagearten gab und so manche Sparer verzweifelt inzwischen ob des niedrigen Zinsniveaus.
Bei Aktien sieht es indes anders aus. Hier gab es in den letzten Jahren viel Grund zur Freude für die Anleger, auch beim DAX, dem deutschen Leitindex, ist in der Performance abzulesen, dass sich eine Anlage in Wertpapiere von im DAX notierten Unternehmen richtig gelohnt hat.
2009 notierte der DAX noch bei unter 5.000 Punkten. 2014 stand er dann erstmals über 10.000 Punkten, was eine Performance von mehr als 100 Prozent (!!!) innerhalb dieses Zeitraums bedeutet. Das heißt: wer vor fünf Jahren auf die richtigen Aktien im DAX gesetzt hat, der konnte binnen weniger Jahre seinen Einsatz verdoppeln.
2011 notierte der DAX bei 7.110,20 Punkten, was immerhin noch eine Performance von fast 40 Prozent bedeutet bis 2014. Und alleine 2013 hat der deutsche Leitindex gut 20 Prozent zugelegt.
Anders sieht es indes bei Festgeld und bei Tagesgeld aus. Bei beiden Anlagearten wie generell bei Sparkonten gab es in den vergangenen Jahren, seit der Leitzins ab Oktober 2008 nach und nach gesenkt wurde, einen Sinkflug der Zinsen.
Deshalb ist nur allzu offensichtlich: wer ein Sparkonto, ein Tagesgeldkonto oder ein Festgeldkonto hat, mag zwar von der gesetzlichen Einlagensicherung, die für diese Anlagearten gilt, profitieren. Jedoch zahlt er für diese Sicherheit einen hohen Preis, indem er für sein Geld kaum noch Zinsen erhält.
Wer hingegen zumindest ein kleines Risiko einzugehen bereit ist, der kann mit dem Kauf der richtigen Aktien eine deutlich höhere Rendite erzielen. Und hat dazu die Chance auf Kursgewinne und regelmäßige Dividendenzahlungen.
Eigenes Tradingkonzept entwerfen statt von Emotionen geleitet werden!
Einen typischen Anfängerfehler gibt es beim Handeln mit Aktien oft: die Anleger lassen sich von ihren Emotionen leiten, anstatt ein eigenes Tradingkonzept zu entwerfen. Darüber weiß auch Tradingausbildung.de ein Lied zu singen in seinem Leitfaden zum Aktienhandel für Anfänger und führt dabei einige häufig vorkommende Fehler im Bereich der Aktienanlage auf.
Gerade weil sich Anfänger im Bereich der Aktienanlage oft dazu verleiten lassen, Aktien zu kaufen, die vielleicht gar nicht zu ihnen passen, nur auf ein bestimmtes Wertpapier zu setzen, statt zu streuen (Stichwort: die als so genannte Volksaktie bekannt gewordene Telekom-Aktie!) oder in Panik zu verkaufen bei sinkenden Kursen, ist es so wichtig, sich vorab ein gutes Tradingkonzept zu erstellen. Dies machen auch professionelle Anleger, da Panikkäufe wie auch Panikverkäufe selten ein guter Wegweiser hin zum Anlageerfolg mit Aktien sein können.
Beim Entwerfen eines solchen, auf die individuellen Wünsche und finanziellen Möglichkeiten zugeschnittenen Tradingkonzepts können auch Bücher hilfreich sein. Anschließend führen wir Ihnen deshalb einige Bücher an, die Ihnen dabei helfen könnten, ihren eigenen Weg im Anlagedschungel zu finden und sich nicht gleich am Anfang unter lauter Anfängerfehlern zu verlieren und das Kaufen und Verkaufen von Aktien dann gleich wieder aufzugeben.
Buchtipps zum Thema Aktien kaufen
Nicht jeder Anleger weiß von vorneherein selbst, wie der beim Aktien kaufen und auch verkaufen vorgehen soll. Deshalb möchten wir an dieser Stelle einige Buchtipps geben, die eine Ergänzung zum hier vorhandenen Ratgeber Aktien kaufen sein könnten:
Beate Sander „Der Aktien- und Börsen-Führerschein“ – Die Lizenz zum Geld anlegen
„Den Führerschein“ für die Anlage in Aktien gibt es natürlich nicht. Doch das als „Der Aktien- und Börsen-Führerschein“ bezeichnete Buch von Beate Sander, mit dem Untertitel „Die Lizenz zum Geld anlegen“ bietet einiges an Informationen, die gerade Laien sehr hilfreich sein können.
Zum Aktienanleger wird man nicht geboren, zum Aktienanleger kann man sich selbst machen. Und dabei von den zahlreichen Informationen in diesem Buch profitieren.
Dabei werden in dem „Aktien- und Börsen-Führerschein“ all die Bereiche abgedeckt, die für die Aktienanlage wichtig sind, über die verschiedenen Anlageklassen bis hin zum wichtigen Thema Börsenpsychologie.
Unserer Meinung nach ein gutes Basiswerk, um den Einstieg ins Thema Börse und Kauf von Aktien zu verstehen sowie sich über alle Arten an Wertpapieren und Derivaten zu informieren.
Für spezielle Themen wie Anlage- und Tradingstrategien empfehlen wir eines oder mehrere der nachfolgend vorgestellten Bücher.
Max Otte „Investieren statt sparen“ – Wie man mit Aktien ein Vermögen aufbaut
Max Otte ist einer der bekanntesten Finanzexperten in Deutschland und hat mit seinem Buch „Investieren statt sparen“ ein wichtiges Buch geschrieben.
In diesem geht es unter anderem darum, die richtige Anlagestrategie zu wählen, solide Investments zu identifizieren und unabhängige Kaufentscheidungen zu treffen.
Damit greift das Buch auch das weiter oben von uns besprochene Thema auf, eine eigene Anlagestrategie aufzubauen, die dann in einem zweiten Schritt umgesetzt werden kann.
Dabei geht es Otte auch darum, den Lesern aufzuzeigen, wie man durch einen solchen Weg bessere Ergebnisse erzielen kann „als so mancher Fondsmanager“, so der Verlag dazu.
Unserer Meinung nach ein fundiertes Basiswerk, welches sich vor allem an Anleger richtet, die mittel- und langfristig orientiert sind.
Otte sieht Aktien als Investments, also als eine wichtige Form der Geldanlage auch und besonders für Ziele wie die Ergänzung der privaten Altersvorsorge.
Brett N. Steenbarger „Ihr täglicher Tradingcoach“ – 101 psychologische Lektionen für erfolgreiches Trading
Wer Aktien kaufen und sein Geld damit in Wertpapiere investieren möchte, für den spielt auch das Thema Tradingpsychologie eine große Rolle.
Oder sollte es zumindest. In Brett N. Steenbargers Buch „Ihr täglicher Tradingcoach“ können interessierte Leserinnen und Leser „101 psychologische Lektionen für erfolgreiches Trading“ finden.
Dabei geht es vor allem um eines: der eigene Tradingcoach zu werden. Und dabei auch eine entsprechende Tradingkompetenz zu entwickeln.
Neben den 101 Lektionen enthält „Ihr täglicher Tradingcoach“ von Brett N. Steenbarger zudem Einblicke in das Handeln und Denken von 18 Profitradern, die aufzeigen, dass die Methoden von Steenbarger nicht nur in der Theorie klappen, sondern auch im realen Anlegerleben und -handeln umsetzbar sind.
Das Buch eignet sich insbesondere für aktive Anleger. Langfristanleger setzen weniger auf Tradingstrategien, sondern mehr auf einen für sie passenden Investmentstil bzw. legen ihr Augenmerk auf den Aufbau eines ausgeglichenen Portfolios. Das ist auch der Schwerpunkt unserer letzten Buchempfehlung:
William O’Neil – Wie man mit Aktien Geld verdient
Mit Aktien Geld zu verdienen. Für den einen ist das undenkbar, der andere indes macht sein gesamtes Einkommen damit, indem er zur richtigen Zeit die richtigen Aktien kauft und sie zur richtigen Zeit wieder verkauft.
Um „Gewinner-Portfolios“ aufbauen zu können, hat William O’Neil, der Herausgeber des Börsenbriefs „Investor’s Business Daily“ die CAN SLIM®-Methode entwickelt.
Diese Methode ist weltweit anerkannt, und enthält sieben Erfolgsfaktoren, mit der Anleger steigende Notierungen finden können.
Auf 600 Seiten hat der Börsenbuchverlag die aktualisierte Neuauflage von William O’Neil – Wie man mit Aktien Geld verdient veröffentlicht.
Vielleicht nicht ein Buch, das für jeden Anleger gleich gut geeignet ist, gerade wegen seiner Fülle.
Aber für interessierte Anleger, die dazu gerne lesen und sich umfassend informieren möchten, ist „Wie man mit Aktien Geld verdient“ von William O’Neil eine geeignete Lektüre.