Allen Unkenrufen und der Finanzkrise zum Trotz sind Aktien nach wie vor die Anlageklasse mit der höchsten Dividendenrendite. Wer langfristig ein Vermögen aufbauen und dabei vornehmlich auf Aktien setzen will, der ist gut beraten, sich von der klassischen Buy-and-Hold-Strategie zu verabschieden und einen aktiveren Ansatz zu verfolgen.
Ein Blick auf die Entwicklung der Aktienmärkte seit dem Ende der 90er Jahre verdeutlich zwei Dinge, die charakteristisch für die langfristige Wertentwicklung sind: Zum einen schneiden Aktien mit hoher Dividendenrendite in Aufwärtsphasen besser ab als der Gesamtmarkt. Zum anderen erfolgt ein Großteil der Kursverluste am Markt in sehr rasch ablaufenden Impulsen, denen ein signifikanter Anstieg der Volatilität vorausgeht.
Beide Beobachtungen zusammen ermöglichen es, ein Konzept zu entwickeln, das mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eine bessere Wertentwicklung vollziehen wird als der Gesamtmarkt. Erstens sollte der Schwerpunkt der Anlagen auf Aktien mit einer hohen Dividendenrendite liegen. Zweitens sollte das Portfolio bei einem starken Anstieg der Volatilität in sichere Anlagen – wie etwa Geldmarktprodukte oder kurzläufige Staatsanleihen – umgeschichtet werden.
Das Ziel des Ansatzes ist, in einem freundlichen Marktumfeld überdurchschnittliche Gewinne zu erzielen und den Großteil davon durch Krisenzeiten – in denen die Aktienpositionen glattgestellt werden – hindurch zu retten. Der Ansatz klingt auf den ersten Blick kompliziert, ist es bei genauerem Hinsehen jedoch nicht.
Der Ausstieg aus dem Aktienmarkt wird vorgenommen, wenn die Marktvolatilität mit dem Faktor 1,X über ihrem 180-Tage-Durchschnitt liegt. Wie groß das X ist, hängt von der Risikoaversion des Anlegers ab. Der Wiedereinstieg erfolgt, wenn die Volatilität unter die Marke von 1,X-Y des 180-Tage-Schnitts fällt.
Die Gewichtung des Portfolios erfolgt anhand der erwarteten Dividendenrendite: Je größer diese ausfällt, desto stärker wird eine Aktien gewichtet. Um ein zu großes Gewicht einzelner Werte zu vermeiden, wird ein Cap festgelegt, dass die Gewichtung einer Aktie auf 10 Prozent am gesamten Portfoliowert begrenzt.
Der Ansatz ist eine Kombination aus zwei bereits seit längerem bekannten Ansätzen. Die Deutsche Börse berechnet zwei Indizes, die den beiden Komponenten der Strategie entsprechen: Der Dax-Plus-Risk-Trigger stellt die Aktienpositionen bei einem Anstieg der Volatilität glatt und investiert in sichere Renditen. Der Dax-Plus-Maximum-Dividend investiert gemäß der Dividendenvorgabe. Eine Kombination dieser mit der Risk-Trigger-Restriktion bildet den Ansatz ab.