Sprint-Zertifikate sind eine Möglichkeit für Anleger, auch dann attraktive Gewinne zu erzielen, wenn der Kurs des zugrunde liegende Basiswertes nur leicht steigt. Dabei können sich Anleger die Eigenheit der Sprintzertifikate zu nutze machen, dass diese stärker als ihre Basiswerte steigen – allerdings nur innerhalb einer begrenzten Kursspanne.
Sprintzertifikate haben einen Start- und einen Zielkurs, innerhalb derer eine überproportionale Kurssteigerung zum Basiswert erfolgt. Als Gegenleistung für diesen überproportionalen Anstieg behalten die Emittenten in aller Regel die Dividenden des Basiswertes ein und begrenzen den Auszahlungsbetrag nach oben, bauen also einen Zielkurs ein.
Legt der Kurs des Basiswertes innerhalb des Bereiches nun während der Laufzeit des Sprintzertifikates zu, so erhöht sich der Kurs des Zertifikates um die Partizipationsrate, welche sich im Normalfall etwa bei 2 befindet. Jeder Euro Kursanstieg des Basiswertes würde bei einer Partizipationsrate von 2 also zwei Euro Kursanstieg des Zertifikates bewirken. Dieser Kursanstieg wird allerdings nur bis zum Zielkurs vollzogen, der gleichzeitig den maximalen Auszahlungsbetrag darstellt. Steigt der Kurs des Basiswertes danach weiter, profitiert der Inhaber eines Sprint-Zertifikates nicht mehr von weiteren Kursanstiegen. Liegt hingegen der Kurs eines Sprintzertifikates zum Ende von dessen Laufzeit unter dem Startkurs, so bekommt der Anleger entweder den zugrunde liegenden Basiswert – also die Aktie – ins Depot gebucht oder den entsprechenden Gegenwert des Zertifikates ausbezahlt.
Diese Art von Zertifikaten gibt es sowohl auf einzelne Aktien als auch auf Indizes.
Besonders wichtig für den Anleger ist es, auf die Restlaufzeit und die bisherige Kursentwicklung des Basiswertes zu achten. Liegt der derzeitige Kurs des Basiswertes schon zu weit über dem Startkurs des Zertifikates, so werden die Renditechancen immer geringer, da sich das Zertifikat unaufhaltsam dem Zielkurs nähert, oberhalb dessen es wie bereits beschrieben nicht mehr an weiteren Kurszuwächsen des Basiswertes partizipiert.
Je näher sich ein solches Zertifikat dem Ende seiner Laufzeit nähert, desto höher wird in der Regel auch der Hebel, mit dem es an den Kurszuwächsen seines Basiswertes partizipiert.
So legt ein Sprintzertifikat gegen Ende der Laufzeit auch dann noch leicht im Kurs zu, wenn sich der Basiswert zwischen Start- und Zielkurs befindet und sich bis dahin nicht weiter bewegt.
Somit eignen sich Sprintzertifikate in erster Linie für kurz- bzw. mittelfristig orientierte Anleger, die lediglich von moderaten Kurssteigerungen des Basiswertes oder einem nur leicht steigenden Gesamtmarkt ausgehen.
Nachfolgend stellen wir Ihnen die Funktionsweise eines Sprintzertifikates noch einmal im Detail an einem vereinfachten Beispiel vor:
Startkurs des Basiswertes: 200 Euro
Startkurs des Zertifikates: 200 Euro
Zielkurs des Zertifikates: 280 Euro (Auszahlungsgrenze)
Partizipationsrate: 2 (200 Prozent)
Wertentwicklung des Zertifikates bei verschiedenen Werten des Basiswertes zum Ende der Laufzeit:
Datensatz | Kurs des Basiswertes | Rendite des Basiswertes | Rendite des Sprintzertifikates |
1 | 180 | – 10% | – 10% |
2 | 190 | – 5% | – 5% |
3 | 200 | 0% | 0 |
4 | 210 | 5% | 10% |
5 | 220 | 10% | 20% |
6 | 230 | 15% | 30% |
7 | 240 | 20% | 40% |
8 | 250 | 25% | 40% |
9 | 260 | 30% | 40% |
10 | 270 | 35% | 40% |
11 | 280 | 40% | 40% |
12 | 290 | 45% | 40% |
13 | 300 | 50% | 40% |
14 | 310 | 55% | 40% |
15 | 320 | 60% | 40% |
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