Gerade in schlechten Börsenzeiten setzen Anleger auf Sicherheit und somit auf Titel mit hoher Dividende. Diese bieten dem Anleger bei sinkenden Kursen einen Puffer und ermöglichen trotzdem eine aussichtsreiche Rendite. Diese relativ simple Dividendenstrategie hat sich lange bewährt. Die Dividendenrendite wird ermittelt, indem die erwartete Dividende ins Verhältnis zum aktuellen Börsenkurs der Aktie gesetzt wird. Je höher der prozentuale Wert ist, desto attraktiver wird die Anlage. Gerade bei niedrigen Zinsen sind Aktien mit einer hohen Rendite attraktiv. Kursgewinne sind meist schwer prognostizierbar und kalkulierbar, Dividendenzahlungen sind konstanter und vorhersehbarer. Nicht umsonst legen alle großen Value-Investoren seit jeher auf Dividendenrenditen ein besonderes Augenmerk.
Bei vielen Unternehmen ist eine regelmäßige Dividendenzahlung fester Bestandteil der Unternehmenspolitik. Steigt die Dividende, steigt auch der Aktienkurs. Eine hohe Ausschüttung ist ein gutes Zeichen für wirtschaftlich gesunde Unternehmen. Eine stabile Ertragslage bringt Gewinne. In den meisten Fällen können die Unternehmen recht solide Bilanzen vorweisen, sie sind rentabel und erzielen eine positiven Cash-Flow. Ertragsorientierte Anleger können sich zudem am DivDAX orientieren. Dabei handelt es sich um einen Index, der insgesamt 15 Aktien der in der Vergangenheit dividendenstärksten DAX-Unternehmen umfasst.
Bei der Dividenden-Strategie handelt es sich um eine risikoarme Anlagestrategie, da die Anleger nur in solide und unterbewertete Substanzwerte investieren. Bei Dividendentiteln handelt es sich zwar um Wertpapiere, die alle Risiken des Aktienmarktes mit sich bringen, allerdings sind diese Risiken auf ein Minimum begrenzt. Der Ursprung der Dividendenstrategie geht auf Benjamin Graham zurück, ein erfolgreicher Investor und Wirtschafswissenschaftler. Graham riet bereits in den 30er Jahren Anleger dazu, aus den 30 Aktien des Dow-Jones die 10 Papier emit der höchsten Dividendenrendite zu Beginn eines Jahres zu kaufen und sie für genau ein Jahr zu halten. Am Ende des Jahres wird die Auswahl überprüft und die Werte ggf. ausgetauscht.
Dieser Ansatz von Graham wurde 1991 von Michael O´Higgins aufgegriffen und weiterentwickelt. Er wählte 10 Aktien mit der höchsten Dividendenrendite aus und investierte dann in die fünf Aktien mit den optisch niedrigsten Börsenkursen. O‘Higgins kam nämlich zu dem Ergebnis, dass Aktien mit niedrigen Börsenkursen eine höhere Kursvolatilität aufweisen als Aktien mit hohen Börsenkursen. Das mit dieser Strategie verfolgte Ziel, den Dow zu schlagen, wurde zwar in den vergangenen Jahren häufig erreicht, da allerdings nur 5 Werte im Portfolio gehalten werden, kann schon ein Querschläger ausreichen, um die Jahresperformance deutlich zu drücken.