Dem Anlagehorizont kommt eine wichtige Bedeutung bei der Entwicklung einer individuellen Anlagestrategie zu. Nur wenn die einzelnen Investments bzw. die später noch genau zu definierende Tradingstrategie auf den Anlagehorizont angepasst ist, kann eine Anlagestrategie überhaupt erfolgreich sein.
Nachfolgend stellen wir Ihnen eine unserer Meinung nach sinnvolle Unterteilung der verschiedenen Anlagehorizonte bzw. -zeiträume dar, wobei zu beachten ist, dass die Übergänge zwischen den einzelnen Stufen fließend sind und andere Autoren zu gänzlich anderen Einteilungen kommen:
KURZFRISTIGER ANLAGEHORIZONT
Anlagezeitraum: 1-24 Monate
Der sogenannte Kurzfristanleger sucht eine Möglichkeit, vorhandene Liquidität oder vorhandenes Vermögen für 1-24 Monate. Hier kommen z.B. Wertpapierfonds, Aktien, Geldmarktpapiere und andere Wertpapierarten in Frage, die sich auch innerhalb des gewünschten Anlagezeitraumes verkaufen lassen.
MITTELFRISTIGER ANLAGEHORIZONT
Anlagezeitraum: 2-6 Jahre
Der mittelfristig orientierte Anleger mit einem Anlagezeitraum von 2-6 Jahren kann im Gegensatz zum Kurzfristanleger auf eine wesentlich größere Palette von Anlageformen zurückgreifen: Fonds, Fondssparpläne, kurzlaufende Anleihen oder Aktien sind nur einige der Wertpapiere, die ihm bei der Umsetzung seiner Anlagestrategie zur Verfügung stehen.
LANGFRISTIGER ANLAGEHORIZONT
Anlagezeitraum: >6 Jahre
Der langfristig orientierte Anleger kann zur Umsetzung seiner Anlagestrategie auf so ziemlich alle verfügbaren Wertpapierarten und Formen der Geldanlage zurückgreifen. Die langfristige Ausrichtung erlaubt es ihm, in langlaufende Anleihen und Rentenpapiere genauso zu investieren, wie in geschlossene Fonds oder auf der anderen Seite in Aktien und Optionen.
Durch diese Auswahl kann der Langfristanleger sein Portfolio unter Ausnutzung aller Anlageformen optimieren und so eine optimale Risikostreuung erhalten.
Der Sinn der Beachtung des Anlagehorizonts wird sich einem Anleger spätestens bei der Wahl der zu tätigenden Investments im Rahmen seines Tradingplanes sowie bei der Ausarbeitung der Tradingstrategie offenbaren. So ist es z.B. wenig zweckdienlich, wenn sich ein kurzfristig orientierter Anleger mit Anleihen oder Rentenpapieren befasst, die eine Laufzeit von 6 oder mehr Jahren aufweisen und die er vor Ablauf des Anlagezeitraumes nicht oder nur sehr schwer verkaufen kann.
Nachdem Anlageziele und Anlagezeitraum festgelegt sind, muss zur Erarbeitung einer Anlagestrategie die Risikobereitschaft des Anlegers eingeschätzt werden: