Hedge-Strategien dienen dazu, ein Depot in Zeiten hoher Kursschwankungen gegen Verluste abzusichern. Der Begriff Heding stammt aus dem englischen und leitet sich aus „to hedge = einzäunen“ ab. Damit ist die Absicherung des Depots gegen Kursverluste gemeint.
Die einfachste Methode einer Hedge-Strategie ist das Investment in einen Hedge-Fonds, allerdings ist für den erfahrenen Privatanleger auch das Hedging einzelner Positionen möglich und durchaus sinnvoll. Üblicherweise erfolgt dies durch den Kauf entsprechender Derivate, z.B. Optionsscheine.
Um Ihnen das Prinzip des Hedge-Trading zu verdeutlichen, ein stark vereinfachtes Beispiel, wie man mit Heging sein Depot gegen Verluste absichert:
Ein Anleger kauft 1.000 Anteile der Aktiengesellschaft A zu einem Kurs von 10,00 Euro.
Um sich gegen Kursverluste abzusichern, kauft er gleichzeitig 1.000 Put-Optionsscheine mit Basis 10 auf dieselbe Aktie zu einem Kurs von 1,00 Euro pro Stück.
Die Optionsscheine haben ein Bezugsverhältnis von 1:10 und steigen bei fallendem Kurs des zugrunde liegenden Basiswertes.
Das Bezugsverhältnis 1:10 bedeutet, es können also immer 10 Optionsscheine gegen eine Aktie eingetauscht werden, was beim Hedge-Trading aber nicht Sinn und Zweck der Optionsscheine ist.
Der Hebel der Optionsscheine beträgt 1:10, also bei einer Bewegung der Aktie um 1% bewegt sich der Kurs des Optionsscheines um 10%.
In unserem theoretischen Beispiel lassen wir alle übrigen Ausstattungsmerkmale der Optionsscheine und auch eventuelle An- und Verkaufsgebühren außer Acht und betrachten einzig und allein die Wertentwicklung in verschiedenen Szenarien:
Szenario 1:
Die Aktie A steigt bis zum Ende der Laufzeit des Optionsscheines auf 12 Euro:
Aktie und Optionsschein entwickeln sich dabei wie folgt:
Aktie:
1.000 Stück x 12 Euro = 12.000 Euro, ergibt einen Gewinn von 2.000,- Euro
Optionsschein:
Die Put-Optionsscheine sind aus dem Geld, verfallen also wertlos, daraus ergibt sich ein Verlust von: 1.000 Stück x 1 Euro = 1.000 Euro
Zusammen mit dem Gewinn der Aktie ergibt sich im Portfolio ein Gewinnausweis von
2.000 Euro – 1.000 Euro = 1.000 Euro
Szenario 2:
Die Aktie A fällt bis zum Ende der Laufzeit des Optionsscheines auf 8 Euro:
Aktie und Optionsschein entwickeln sich jetzt wie folgt:
Aktie:
1.000 Stück x 8 Euro = 8.000 Euro, ergibt einen Verlust von 2.000 Euro
Optionsschein:
Die Put-Optionsscheine sind im Geld und haben sich aufgrund des Hebels von 10 wie folgt entwickelt:
Kursverlust des Basiswertes von 20% x Hebel 10 = 200% Kurszuwachs
Daraus ergibt sich ein Kurs des Optionsscheines von 3 Euro pro Stück, ergibt insgesamt
1.000 Stück x 3 Euro = 3.000 Euro und somit ein Gewinn von 2.000 Euro.
Zusammen mit dem Kursverlust der Aktie ergibt sich im Portfolio folgende Entwicklung:
Kursverlust der Aktie:
1.000 x 2 Euro = 2.000 Euro
Kursgewinn des Optionsscheines:
1.000 x 2 Euro = 2.000 Euro
Der Kursgewinn aus dem Verkauf der Put-Optionsscheine hebt den Kursverlust der Aktie auf.
Wie sie dem stark vereinfachten Beispiel entnehmen können, ist durch das Hedge-Trading die Investition in den Basiswert durch die Investition eines wesentlich geringen Betrages in einen Put-Optionsschein gegen Verluste weitgehend abgesichert.
Das ist das grundlegende Prinzip hinter jeder Hedge-Strategie und ebenso wird bei einem Hedge-Fonds verfahren. Mehr Informationen zu Hedge-Fonds finden Sie hier:
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