Das Overnight-Trading ist eine Tradingstrategie, bei der Positionen zwischen
zwei Handelstagen über Nacht gehalten werden.
Der Sinn hinter dieser Strategie ist es, bedingt durch nach- oder vorbörsliche Unternehmensmeldungen oder ein allgemein positives Marktumfeld, die Position am
nächsten Morgen entweder bereits im vorbörslichen Handel oder unmittelbar nach Markteröffnung mit einem Kursgewinn zu verkaufen.
Oftmals werden auch gut laufende Intraday-Positionen mit dieser Strategie über Nacht gehalten, die im Verlauf des ersten Handelstages so stark gewesen sind,
dass sie in der Nähe oder am Tageshoch geschlossen haben und deshalb am nächsten Handelstag mit einem Eröffnungs-Gap, also einem erneuten Kursanstieg, gerechnet
wird.
Die Strategie des Overnight-Trading funktioniert hervorragend in Phasen seitwärts verlaufender Aktienkurse, in denen sich die Anleger bei jeder
positiven Unternehmensmeldung auf die entsprechenden Papiere stürzen.
Da diese Meldungen meistens vor Börsenbeginn bekannt gegeben werden, muss der Trader, der den vollen Kursanstieg mitnehmen will, bereits spätestens am Ende des vorherigen Handelstages investiert sein und die Position über Nacht halten.
Das Overnight-Trading gehört mit seiner Haltezeit von in der Regel maximal zwei Börsentagen zu den kurzfristigen Tradingstrategien und ergänzt durch die Möglichkeit des Mitnehmens von offenen Positionen in den nächsten Handelstag das Daytrading.
Bei nachhaltigen Kursanstiegen bzw. sehr guten Unternehmensmeldungen oder anhaltend positivem Marktumfeld wird häufig auch nur ein Teil – in der Regel die Hälfte – der gehaltenen Position verkauft und der Rest mit einem Stopp-Kurs versehen und laufen gelassen.