Ohne den Einsatz von Charts wäre ein Erfolg im Forex Trading so gut wie ausgeschlossen. Der Währungshandel würde einem Glücksspiel gleichen und kein Trader könnte dauerhafte Gewinne erzielen. Aus diesem Grund sind Charts so wichtig.
Doch worum handelt es sich überhaupt bei einem Chart?
Was ist ein Chart?
Der so genannte Chart ist eine grafische Darstellung des Kursverlaufs einer oder mehrerer Währungen. Anhand dieses Kursverlaufs in der Vergangenheit kann der geübte Trader seine Prognosen für die zukünftige Entwicklung der Währung ableiten. In einem Chart werden also nicht einfach nur Währungskurse zu bestimmten Zeitpunkten aufgelistet, sondern diese grafische so aufgearbeitet, dass der Trader sofort erkennen kann, wie sich die Währung im betrachteten Zeitraum entwickelt hat.
Je detaillierter und verständlicher ein Chart ausfällt, desto mehr Signale und Interpretationsansätze kann der Trader daraus ziehen und desto besser stehen seine Chancen auf zukünftige Erfolge im Währungshandel.
Dabei müssen die Charts selbstverständlich auf die individuellen Anforderungen und Voraussetzungen des jeweiligen Händlers abgestimmt werden. So benötigt der Währungshändler mit einer langfristig ausgelegten Strategie in der Regel andere Chartformen als ein Daytrader, der lediglich die kurzfristigen Schwankungen eines Währungspaares ausnutzen möchte. Aus diesem Grund wurden in den vergangenen Jahren viele verschiedene Formen von Charts entwickelt, von denen sich einige inzwischen quasi als Standard durchgesetzt haben. Diese möchten wir Ihnen nachfolgend etwas näher vorstellen.
Der Linienchart
Bei einem Linienchart haben wir es grundsätzlich mit einer sehr einfachen Chartform zu tun. Sie wird meist von TV-Sendern und Tageszeitungen dazu genutzt, die Währungskurse graphisch aufgepeppt darzustellen. Für die erste Beurteilung einer Währung mag dieser Chart durchaus ausreichend sein, für den Händler am Währungsmarkt bietet er allerdings in der Regel zu wenig. Grund dafür ist, dass sich anhand dieses Charts ausschließlich der Schlusskurs einer Währung am Ende des beobachteten Zeitabschnitts herauslesen lässt. Die einzelnen Höhen und Tiefen in diesem Zeitraum, die für Währungshändler unglaublich wichtig sein können, sind anhand dieses Charts nicht zu ermitteln.
Der Balkenchart
Bei dieser Chartform handelt es sich um eine für Profis wesentlich bessere Möglichkeit, den genauen Kursverlauf mit allen Höhen und Tiefen einer Währung zu erkennen. Beim Balkenchart wird die durchschnittliche Kursentwicklung anhand eines dicken Balkens eingezeichnet, während die einzelnen Schwankungen durch das Einzeichen kleiner Striche rechts und links vom Hauptbalken deutlich gemacht werden. Außerdem besteht hierbei die Möglichkeit, sowohl die Gesamtentwicklung des Kurses als auch die einzelnen Schwankungen abzulesen.
Der Kerzenchart
Beim so genannten Kerzenchart handelt es sich heute um eine der beliebtesten Chartform. Er ist sowohl für Anfänger recht einfach zu verstehen als auch für Profis genügend aussagekräftig, um ihn tagtäglich für die eigenen Handelsentscheidungen zu nutzen. Bei dieser Chartform wird die Kursentwicklung anhand zweier vertikaler Linien dargestellt, die an einen Kerzenstumpf erinnern. Dieser Kerzenkörper wird zusätzlich farblich ausgefüllt, je nachdem, wie sich der Kurs im Beobachtungszeitraum entwickelt hat.
Hat er einen negativen Verlauf genommen, so wird der Kerzenkörper in schwarz oder rot ausgefüllt, bei positivem Kursverlauf dagegen bleibt er unausgefüllt oder wird weiß dargestellt. Die einzelnen Höhen und Tiefen während des Beobachtungszeitraums werden außerdem durch dünne Striche rechts und links des Kerzenkörpers dargestellt. So kann der Währungshändler auf den ersten Blick erkennen, wie sich der Kurs sowohl insgesamt als auch in den einzelnen Verlaufsschritten entwickelt hat.
Der High-Low-Open-Close-Chart (HLOC)
Auch diese Chartform ist sowohl für Anfänger als auch für Profis sehr gut geeignet. Der Verlauf wird dabei anhand einer vertikalen sowie einer horizontalen Linie abgebildet. An der horizontalen Linie kann der Trader die durchschnittliche Kursentwicklung ablesen, während die vertikale Linie die einzelnen Hochs und Tiefs im Beobachtungszeitraum abbildet.
Darüber hinaus existieren für jede beliebige Chartform verschiedene Möglichkeiten der Skalierung. Mit Skalierung als dabei die Unterteilung der einzelnen Schritte des Kursverlaufs gemeint. Die gebräuchlichsten Formen sind hierbei die lineare sowie die logarithmische Skalierung.
Während bei einer linearen Skalierung alle Schritte in gleich bleibenden Abständen eingezeichnet werden, verfolgt die logarithmische Skalierung die so genannte relative Kursentwicklung, so dass die einzelnen Schritte nicht gleich bleibend, sondern prozentual eingezeichnet werden. Diese Skalierungsform ist zwar für Anfänger schwieriger zu verstehen, bietet Profis allerdings wesentlich erweiterte Interpretationsmöglichkeiten.