Für jeden Sparer kommt irgendwann der Zeitpunkt, dass er über das Tagesgeldkonto hinaus Geld anlegen möchte. Der Oberbegriff Wertpapiere ist den meisten bekannt. Bei den Details sind allerdings viele Sparer überfordert. Aktien, Anleihen, Genussscheine – wir wollen Licht in das Dunkel bringen. Erfahren Sie hier, was genau man unter Wertpapieren versteht, welche verschiedenen Arten von Wertpapieren man unterscheidet, worin die Hauptunterschiede zwischen den verschiedenen Wertpapierarten bestehen und weshalb für den Handel mit Wertpapieren ein Wertpapierdepot erforderlich ist.
Was sind Wertpapiere?
Wir erklären Ihnen, was genau man unter einem Wertpapier versteht, aus welchen Bestandteilen Wertpapiere bestehen und welche Rechte der Besitz von Wertpapieren dem Eigentümer gibt.
Wo kann man Wertpapiere kaufen?
Wertpapiere können über Banken und Broker, Fonds und ETFs auch über Fondsvermittler gehandelt werden. Bei welchen Brokern für den Handel von Aktien und Fonds an der Börse die geringsten Kosten entstehen, zeigt Ihnen unser nachfolgender Vergleich:
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116,00 €290,00 €56,00 € | 5,80 €5,80 €7,00 € | 116,00 €290,00 €56,00 € | - | Mehr Details » | Zum Broker » | |
80,00 €200,00 €40,00 € | 4,00 €4,00 €5,00 € | 80,00 €200,00 €40,00 € | - | Zum Broker » | ||
178,00 €445,00 €100,00 € | 8,90 €8,90 €12,50 € | 178,00 €445,00 €100,00 € | [+] | Mehr Details » | Zum Broker » | |
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Aktien
Eine Aktie verbrieft den Eigentumsanteil an einer Aktiengesellschaft. Wer eine Aktie besitzt, profitiert im günstigsten Fall von zwei Umständen. Zum einen steigt der Wert des Unternehmens und damit der Kurs der Aktie, zum anderen erhält er eine jährliche Ausschüttung, die Dividende.
Leider ist beides nicht garantiert, der Kurs kann schwanken, die Dividende bei schwacher Ertragslage ausfallen. Ein Anleger erwirbt beispielsweise Aktien für 1.000 Euro. Im ersten Jahr steigt der Kurs auf 1.100 Euro, er erhält eine Dividende von 30 Euro. Im nächsten Jahr fällt der Kurs auf 1.050 Euro, die Dividende auf 15 Euro. Im dritten Jahr hat sich die Geschäftslage des Unternehmens noch mehr verschlechtert, der Kurs fällt auf 900, die Dividende ist gestrichen. Im vierten Jahr erholt sich das Unternehmen, der Kurs steigt wieder auf 1.100, es wird eine Dividende von 20 Euro ausgezahlt.
Der Kurs einer Aktie spiegelt nur bedingt den aktuellen Wert des Unternehmens wider. In erster Linie stellt er eine Erwartungshaltung auf die Zukunft dar.
Aktien werden börsentäglich gehandelt, Angebot und Nachfrage bestimmen den Kurs.
Welche Rechte hat der Aktionär?
Als Besitzer einer Aktie mit Stimmrecht darf er an Hauptversammlungen teilnehmen und von seinem Stimmrecht zu Beschlüssen dort Gebrauch machen. Gibt das Unternehmen neue, sogenannte junge Aktien aus, hat er Anspruch auf neue Aktien. Wird eine Dividende ausgeschüttet, steht ihm diese in der vorgeschlagenen Höhe pro Aktie zu.
Im Gegensatz zu Aktien mit Stimmrecht existieren noch stimmrechtslose Aktien. Dabei handelt es sich um Vorzugsaktien, welche eine höhere Dividende zahlen.
Anleihen
Bei Anleihen oder Rentenpapieren handelt es sich um Wertpapiere, welche in einem vorgegebenen Turnus Zinszahlungen an den Inhaber leisten. Anleihen unterscheiden sich hinsichtlich
- Laufzeit
- Höhe der Zinsen
- Zinszahlungsturnus
- Bonität des Emittenten
- Währung
- Rangfolge bei einer Insolvenz des Emittenten
Wer eine Anleihe erwirbt, gibt dem Emittenten einen Kredit. Er hat damit Gläubigerstatus. Anleihen werden bei der Erstausgabe in den meisten Fällen über die Börse ausgegeben. Die Stückelung kann in 100er, 1.000er oder anderen Schritten erfolgen. Der Emittent kann bestimmen, ob die Anleihe pari, also zum Nominalwert, oder mit einem Zu- oder Abschlag erfolgt. Ab dem Folgetag nach der Emission wird der Kurs börsentäglich auf der Grundlage von Angebot und Nachfrage festgestellt.
Der Emittent kann sich das Recht einräumen, eine Anleihe vor Fälligkeit zurückzukaufen.
Welche Anleihen gibt es?
- Die Kuponanleihe, die klassische Variante, zahlt für einen festgelegten Zeitraum einen festen Zinssatz.
- Die Nullkuponanleihe wird entweder abgezinst ausgegeben und zahlt am Ende den Nominalwert zurück oder die Zinsen werden angesammelt und am Ende der Laufzeit mit dem Gegenwert der Anleihe ausgezahlt.
- Floating Rate Anleihen (Floater) sind im Gegensatz zu Kuponanleihen nicht mit einem festen Zinssatz, sondern einer variablen Verzinsung ausgestattet. Die Zinsen werden jährlich, halb- oder vierteljährlich an einen zugrunde liegenden Referenzzins angepasst.
- Wandelanleihen (Convertibles) ermöglichen es dem Anleger entsprechend der Anleihebedingungen zu einem bestimmten Zeitpunkt die Anleihe in Aktien des Unternehmens zu tauschen.
- Ähnlich verhält es sich mit Aktienanleihen. Nur hat hier der Emittent das Recht, dem Anleger statt der Rückzahlung der Anleihe Aktien des Unternehmens im gleichen Gegenwert zukommen zu lassen.
- Optionsanleihen funktionieren ähnlich wie Wandelanleihen, nur kann der Anleger hier zusätzlich zur Anleihe bei der Rückzahlung auf Aktien optieren.
- Inflationsindexierte Anleihen garantieren dem Anleger einen realen Ertrag, der um die Inflation bereinigt wurde. Die Ausschüttung einer Anleihe mit 20jähriger Laufzeit hat im 19. Jahr nicht mehr die gleiche Kaufkraft wie im ersten Jahr. Dieser Sachverhalt wird bei inflationsindexierten Anleihen nivelliert.
- Pfandbriefe stellen eine Besonderheit bei Anleihen dar. Gelder aus Pfandbriefen dienen der Hypothekenvergabe und sind auf der Gegenseite, den Krediten, durchgängig durch Hypotheken besichert. Nicht jede Bank in Deutschland darf Pfandbriefe ausgeben. Dies ist speziellen Pfandbriefbanken vorbehalten. Pfandbriefe werden zur Immobilienfinanzierung, Schiffs- und Flugzeugfinanzierung ausgegeben, da auch auf Schiffe und Flugzeuge Hypotheken eingetragen werden können.
Genussscheine
Genussscheine bewegen sich zwischen Aktien und Anleihen. Auf der einen Seite garantieren sie dem Inhaber eine Rücknahme zum Ausgabepreis. Auf der anderen Seite räumen sie dem Inhaber aber auch das Recht auf eine Gewinnbeteiligung ein, die höher ausfallen kann, als die Verzinsung einer Anleihe des selben Unternehmens.
Obwohl es sich bei einem Genussschein um eine Anleiheart handelt, ist der Inhaber im Fall der Insolvenz des Unternehmens schlechtergestellt als andere Gläubiger. Für Genussscheine gilt normalerweise eine Nachrangregelung. Das bedeutet, dass die Ansprüche der Inhaber erst abgegolten werden, wenn die anderen Gläubiger ihr Geld erhalten haben.
Offene Fonds
Offene Fonds gibt es in den unterschiedlichsten Ausprägungen ab. Je nach Anlageziel bilden sie bestimmte Anlagekategorien ab, können aber auch übergreifend investieren.
- Aktienfonds
- Global
- Regional
- Branchen- und Themenfonds
- Rentenfonds
- Geldmarktfonds
- Mischfonds
- Offene Immobilienfonds
- Dachfonds
- Spezialfonds
Regionale Fonds können entweder auf ein Land bezogen sein, oder auf mehrere Länder, beispielsweise ein „MIST“-Fonds investiert in Mexiko, Indonesien, Süd-Korea und der Türkei.
Rentenfonds investieren in Anleihen, Geldmarktfonds in sehr kurz laufende festverzinsliche Wertpapiere.
Dachfonds legen die Kundengelder wieder in anderen Fonds an und bieten damit ein Maximum an Diversifizierung. Sie werden häufig in der standardisierten Vermögensverwaltung eingesetzt. Die Fondsgesellschaften bieten dazu Dachfonds mit unterschiedlicher Risikogewichtung an. Der Anteil an Rentenfonds ist bei einem konservativen Anleger höher gewichtet als bei einem dynamischen Anleger.
Quelle: Deka.de
Spezialfonds werden für institutionelle Anleger, beispielsweise Pensionskassen, aufgelegt.
Die Funktionsweise
Einen Fonds könnte man mit einem Eintopf vergleichen. Er besteht aus zahlreichen „Zutaten“, sprich Wertpapieren. Die Fondsgesellschaft, offiziell Kapitalsammelgesellschaft, kauft mit den Kundengeldern Wertpapiere entsprechend der Anlagestrategie des Fonds. Der Kunde erwirbt mit seinem Geld Anteile am Fonds. Der Anteilswert wird jeden Tag neu entsprechend der Kursentwicklung der unterlegten Papiere ermittelt.
Beim Erwerb von Fondsanteilen fällt ein Ausgabeaufschlag, das Agio an. Bei Geldmarktfonds beträgt das Agio in der Regel ein Prozent, bei Rentenfonds drei Prozent und bei Aktien und Immobilienfonds zwischen vier und sechs Prozent auf den Rücknahmekurs. Zusätzlich fallen noch Kosten für das Fondsmanagement an. Dieses ist bei einem aktiven Fonds damit beschäftigt, das Potenzial der enthaltenen Papiere zu überprüfen und durch An- oder Verkauf von einzelnen Positionen die Wertentwicklung des Gesamtfonds zu optimieren.
Bei klassischen Aktienfonds unterscheiden die Gesellschaften noch zwischen ausschüttenden und thesaurierenden Fonds. Bei ausschüttenden Fonds erhält der Anteilseigner einmal jährlich eine Ausschüttung. Diese setzt sich aus Dividenden oder Zinsen und möglichen Kursgewinnen aus Verkäufen zusammen. Bei einem thesaurierenden Fonds werden die Erträge wieder direkt, allerdings ohne Ausgabeaufschlag, in neue Anteile angelegt.
Ausnahme ETFs
ETFs, Exchange Trading Funds, auf Deutsch Indexfonds, funktionieren etwas anders. Hierbei handelt es sich um sogenannte passive Fonds. ETFs bilden einen Index, beispielsweise den DAX 30, nach. Das Fondsmanagement greift nur ein, wenn sich die Zusammensetzung des Index ändert.
Der Vorteil bei einem ETF liegt darin, dass bei passiven Fonds kaum Managementgebühren anfallen und die Anteile über die Börse, also ohne Ausgabeaufschlag, gehandelt werden.
Zertifikate
Zertifikate stellen eine Form von abgemilderter Finanzwette dar. Der Emittent begibt eine Anleihe mit fester oder unbegrenzter Laufzeit. In den meisten Fällen beträgt die Laufzeit zwischen 12 und 18 Monaten. Auf das Zertifikat gibt es einen Mindestzins. Das Papier selbst ist jedoch mit einer oder mehreren Aktien oder einem anderen Basiswert unterlegt. Je nach Zertifikatetyp erhält der Anteilseigner einen zusätzlichen Bonus, wenn der oder die Basiswerte eine bestimmte Vorgabe erfüllen.
Lautet die Vorgabe beispielsweise, dass eine unterlegte Aktie während der Laufzeit einen bestimmten Mindestkurs nicht unterschreiten darf, erhält der Inhaber des Zertifikates einen Bonus und die Anleihe wird zurückgenommen. Wird die Vorgabe nicht erfüllt, bekommt er statt seines eingesetzten Kapitals den Gegenwert in Aktien des Basiswertes in sein Depot gebucht.
Rechtlich betrachtet, handelt es sich bei einem Zertifikat um eine Anleihe und wird in der Risikoklasse 3 eingestuft. Faktisch ist diese Einstufung aber hinfällig, wenn es sich bei dem Basiswert um eine vietnamesische Fahrradfabrik handelt. Wie kritisch Zertifikate zu betrachten sind, hat die Lehman-Pleite vor Augen geführt.
Das Risiko erhöht sich noch, wenn der Basiswert nicht in Euro gezeichnet ist. Dann kommt zu dem Kursrisiko noch das Währungsrisiko dazu.
Zertifikate bilden die weiche Vorstufe zu Derivaten.
Derivate
Ein Derivat bildet ein völlig abstraktes Anlagemedium dar, da das Derivat immer eines Basiswertes bedarf, den der Anleger aber gar nicht besitzen muss.
- Das populärste Derivat ist zweifelsfrei eine Option. Der Käufer einer Option geht davon aus, dass der Basiswert am Ende der Laufzeit im Preis gestiegen sein wird. Er ist aber nur verpflichtet, den Preis zu bezahlen, der bei Abschluss des Kontraktes galt. Sinkt der Preis unter den ursprünglichen Wert, muss er den Basiswert nicht abnehmen. Er hat dann lediglich den Preis für die Option gezahlt. Der Verkäufer dagegen unterstellt, dass der Preis sinken wird. Verfügt er nicht über den Basiswert, und dessen Preis ist gestiegen, muss er liefern, heißt, sich zu einem höheren Preis eindecken, als er am Ende erzielen wird.
- Ein Forward stellt einen individuell ausgehandelten Vertrag auf Kauf und Verkauf eines Basiswertes zu einem späteren Zeitpunkt dar. Den Preis für den Basiswert legen Käufer und Verkäufer bereits bei Vertragsabschluss fest.
- Bei einem Future handelt es sich um einen börsengehandelten Terminkontrakt, der im Grunde einer Option ähnlich ist. Allerdings kann der Future während seiner Laufzeit mehrfach den Besitzer wechseln.
- Bei einem Swap dreht es sich um Arbitragegeschäfte, bei denen durch einen Devisen- oder Zinshandel unterschiedliche Zahlungsströme gegeneinander abgesichert werden.