Langfrist-Sparer, die sich für die klassischen Varianten der Altersvorsorge, das heißt klassische Lebens- und Rentenversicherungen, entscheiden, erhalten zwar eine Mindestverzinsung, allerdings sind die Aussichten auf einen Wertzuwachs nur sehr gering. Denn um die zugesagte Mindestverzinsung auch erbringen zu können, legen die Versicherungen die Gelder sehr konservativ in ihrem Deckungsstock an, der zahlreichen Anlagebeschränkungen unterliegt und größtenteils in Rentenpapieren investiert. Langfristig gesehen bessere Chancen bieten Fondspolicen, also fondgebundene Lebensversicherungen. Allerdings bergen diese ein gewisses Verlustrisiko.
Wer die Chancen auf höhere Erträge dennoch nutzen möchte, gleichzeitig aber nicht auf die Sicherheit von klassischen Versicherungen verzichten möchten, für den eignen sich so genannte Drei-Topf-Hypridpolicen, also hybride Fondspolicen. Diese investieren in bis zu drei Anlagetöpfe:
Anlagetöpfe bei hybriden Fondspolicen
Deckungsstock: Beim Deckungsstock handelt es sich um einen sicheren Baustein, der die Risiken bei fallenden Märkten begrenzen soll. In Krisenzeiten dient er neben dem Wertsicherungsfonds als sicherer Hafen.
Wertsicherungsfonds (Garantiezertifikate): Verwendet werden meist Wertsicherungsfonds mit einer Kursabsicherung von 80 Prozent, so kann dieser innerhalb eines Monats nicht mehr als 20 Prozent seines Wertes verlieren. Durch diese schwache Garantie sind hohe Aktienquoten von bis zu 100 Prozent möglich. Er ist der Kern des Hybridmodells, ein Teil des Guthabens ist immer dort investiert.
Investmentfonds: Bei steigenden Kursen wird das Kapital in frei wählbare Fonds veranlagt, so dass sich die Renditechancen erhöhen.
Je nach Börsensituation, Vertragslaufzeit und Risikoprofil des Kunden wird das Vertragsvermögen zwischen diesen Töpfen aufgeteilt. Die Zusammensetzung wird in der Regel monatlich überprüft und neu justiert.
Auch überzeugen die innovativen Garantiepolicen nicht nur in puncto Rendite und Sicherheit. Denn diese zeugen auch von hoher Flexibilität. So können in bestimmten Lebenslagen, wie z. B. Kinder, Heirat oder Jobwechsel, Beitragsanpassungen oder Kapitalentnahmen durchgeführt werden. Auch kann der Rentenstart nach den eigenen Wünschen bestimmt werden.
Steuerliche Behandlung
Um ihre Rendite müssen sich Sparer bei Fondspolicen keine Sorgen machen. Denn diese wird während der Ansparphase von der Abgeltungssteuer nicht berührt.
In der Rentenphase ab dem 60. Lebensjahr sind die Steuerabgaben dann lediglich auf den sogenannten Ertragsanteil fällig. Je nach Lebensalter bei Rentenbeginn beträgt die Höhe des steuerpflichtigen Ertragsanteils zwischen 22 Prozent (60 oder 61 Jahre) und 17 Prozent (67 Jahre).
Allerdings sollte niemand nur aus den vorgenannten steuerlichen Gründen einen Vertrag abschließen. Da die Wertentwicklung von Fondspolicen nicht voraussehbar ist, sind sie keine sichere Form der Altersvorsorge. In der Regel ist sie deshalb nur für Personen mit einem guten Einkommen geeignet, deren Grundabsicherung im Alter bereits gewährleistet ist.
Private Rentenversicherung, um Versorgungslücke zu schließen
Um die Versorgungslücke zwischen letztem Einkommen und den Zahlungen der gesetzlichen Rentenversicherung zu schließen, empfiehlt sich der Abschluss einer privaten Rentenversicherung – zum Beispiel in Form einer staatliche geförderten Riester-Rente oder Rürup-Rente – oder auch das Ansparen von Geld – etwa als ETF-Sparplan oder Fondssparplan.