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Was ist der LEI?
LEI steht für Leading Economic Index. Er ist ein volkswirtschaftlicher Indikator, der versucht, künftige wirtschaftliche Entwicklungen vorherzusehen. Berechnet wird er von der Nichtregierungsorganisation The Conference Board. Derzeit gibt es 13 LEIs, z.B. für die USA und für die Euro-Zone.
Welche Faktoren berücksichtigt der LEI?
Jeder LEI setzt sich aus zehn einzelnen Indikatoren zusammen, die eine je eigene Gewichtung haben. Für die USA sind das zum Beispiel:
- Die Zinsspanne zwischen den 10-jährigen US-Bonds und dem US-Leitzins – 33%
- Die inflationsbereinigte Geldmenge – 27,7%
- Die Wochenarbeitszeit im Verarbeitenden Gewerbe – 19,7%
- Die reale Veränderung der Auftragseingänge für Konsumgüter – 5,9%
- Die Kursveränderungen des S&P 500 – 2,9%
- Die Lieferzeiten-Komponente des US-Einkaufsmanagerindex – 2,9%
- Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe – 2,5%
- Die Anzahl der privaten Baugenehmigungen – 2,0%
- Das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan – 1,9%
- Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe – 1,5%
Durch die Kombination der zehn Einzelindikatoren entsteht ein besonders umfangreiches Bild davon, wie die künftige wirtschaftliche Entwicklung aussehen könnte.
Welche Aussagekraft hat der LEI?
Der LEI wird jeden Monat nachträglich berechnet. Er kann die konjunkturelle Entwicklung für sechs bis neun Monate vorhersagen. Als Indikator, um den künftigen Werdegang einer Volkswirtschaft frühzeitig einschätzen zu können, wird er vor allem deswegen gerne genutzt, weil er zehn einzelne Indikatoren miteinander verbindet.
Der LEI für Deutschland:
Häufig kommt es jedoch vor, dass er eine Rezession vorhersagt, die nicht eintritt. Ein steigender LEI ist hingegen oft ein guter Indikator, dass es in den nächsten Monaten zu keinem Abschwung kommen wird.
Entwicklung des Leading Economic Index
Die Entwicklung des Leading Economic Index für Deutschland, England, die Eurozone, Japan und die USA können Sie unserem nachfolgenden Diagramm entnehmen. Wichtig dabei: alle Datenreihen beziehen sich auf 2016 = 100 außer Japan, dort gilt 2010 = 100.
LEI3-Strategie – LEI als Timing-Indikator für Anleger
In der Fachzeitschrift „Focus-Money“ in Ausgabe 33/2018 wurden wir auf eine Anlagestrategie aufmerksam, die dort als „LEI3“ vorgestellt wurde. Das Prinzip dahinter ist denkbar einfach:
Anleger beobachten den Leading Economic Index. Fällt dieser drei Monate in Folge, steigen sie aus dem Aktienmarkt aus und parken ihr Geld auf einem Tagesgeldkonto (einen aktuellen Zinsüberblick finden interessierte Leser hier). Dort bleibt das Geld geparkt, bis der LEI drei Monate in Folge steigt. Dann wandert das Geld wieder in Form eines ETFs in den Aktienmarkt.
Gegenüber einer dauerhaften Anlage am Aktienmarkt führte diese Strategie in der Vergangenheit zu einer Mehrrendite von 1,66 Prozent pro Jahr gegenüber dem S&P-500 und ist darüber hinaus einfach umzusetzen. Die wichtigsten Fakten zur LEI3-Strategie noch einmal im Überblick
Quellen:
Focus Money