Der Begriff Cash-Flow kommt aus dem englischen Sprachgebrauch und bezeichnet eine Gewinnzahl, die in der Analyse von Unternehmen verwendet wird. Der Geldfluss, wie man Cash-Flow auch frei übersetzen könnte, zeigt die Veränderung der flüssigen Mittel eines Unternehmens während eines bestimmten Zeitraums, also während einer bestimmten Periode der Abrechnung, auf. Dies können zum Beispiel die Veränderungen während eines Monats, während eines Quartals oder während eines gesamten Jahres sein.
Zusammengefasst ergibt sich der Cash-Flow aus den Zahlen des Überschusses (zum Beispiel des Jahresüberschusses), dem Einkommen und den Steuern vom Ertrag der Abrechnungsperiode. Dazu kommen die Abschreibungen, die in dem gewählten Zeitraum getätigt wurden, und die Veränderungen, welchen die langfristigen Rückstellungen in dieser Zeit unterworfen waren.
Inhaltsverzeichnis
KCV – Kurs-Cash-Flow-Verhältnis
Beim Cash-Flow geht es darum, die Ertragskraft eines Unternehmens feststellen zu können. Denn: Aus der Entwicklung und eben der Höhe des Cash-Flow ist es möglich, Rückschlüsse auf die finanziellen Hintergründe eines Unternehmens zu ziehen und festzustellen, wie gut es um die Finanzen und die Finanzierung desselben tatsächlich gestellt ist. Das Verhältnis von Aktienkurs zu Cash-Flow, das KCV, wird oft zur Analyse von Aktien verwendet.
Formel zur Berechnung des KCV
Die Formel des KCV, des Kurs-Cash Flow-Verhältnisses, ist wie auch beim KBV und KGV, sehr simpel gehalten.
KCV = Kurs einer Aktie / Cash-Flow je Aktie
Anders als das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist das KCV ein geeignetere Kennzahl zur Analyse von Aktien, da der Cash-Flow nicht anfällig für Manipulationen auf bilanztechnischer Ebene ist, da hier wirklich nur die tatsächlichen Zahlen einfließen, nicht aber die Bilanzkorrekturen, welche einen Geschäftsbericht dann beschönigen und das Unternehmen nach außen besser erscheinen lassen.
Verfahren zur Ermittlung des Cash-Flows
Zur Ermittlung des Cash-Flows gibt es mehrere Verfahren. Die zwei gängigsten sind die direkte Ermittlung und die indirekte Ermittlung.
Direkte Ermittlung des Cash-Flows
Bei der direkten Ermittlung wird eine ganz einfache Rechnung aufgemacht: Die direkten Aufwendungen, die in der gewählten Abrechnungsperiode vom Unternehmen getätigt wurden, werden zusammengefasst und dann von den direkten Erträgen des Unternehmens in der jeweiligen Abrechnungsperiode abgezogen. Dabei geht es jedoch nur um die jeweils zahlungswirksamen Aufwendungen und ebenso auch um die zahlungswirksamen Erträge.
Formel zur direkten Ermittlung des Cashflows
Cashflow = zahlungswirksame Erträge * + zahlungswirksame Aufwendungen **
* zahlungswirksame Erträge sind: Einzahlungen, Aufnahme von Krediten, Einlage von Eigenkapital
** zahlungswirksame Aufwendungen sind: Entnahme von Eigenkapital, Investitionen, Tilgung von Krediten
Indirekte Ermittlung des Cash-Flows
Bei der indirekten Ermittlung wird der Überschuss der jeweiligen Abrechnungsperiode herangezogen und dann einer Korrektur durch die jeweils zahlungsunwirksamen Beträge aus den Aufwendungen und aus den Erträgen unterzogen. Die indirekte Ermittlung des Cashflows ist die in der Praxis gebräuchlichere Variante.
Formel zur indirekten Ermittlung des Cashflows
Cashflow = Jahresüberschuss – nicht zahlungswirksame Erträge * + nicht zahlungswirksame Aufwendungen **
* nicht zahlungswirksame Erträge sind: Abschreibungen, Erhöhung von Rückstellungen, Verminderungen der Bestände an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
** nicht zahlungswirksame Aufwendungen sind: Zuschreibungen, aktivierte Eigenleistungen, aufgelöste Rückstellungen
Cashflow-Berechnung
Cashflow-Berechnung | |
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Jahresüberschuss (Gewinn) oder Jahresfehlbetrag (Verlust) | |
+ | Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens |
– | Zuschreibungen zu Gegenständen des Anlagevermögens |
+/- | Veränderungen von Rückstellungen |
+/- | Veränderungen der Sonderposten mit Rücklagenanteil |
+/- | andere, nicht zahlungswirksame Aufwendungen oder Erträge |
= | Jahres-Cashflow |
+/- | Bereinigung um ungewöhnliche zahlungswirksame Aufwendungen oder Erträge |
= | Cashflow |
Brutto- und Netto-Cash-Flow
Ebenso sind zu unterscheiden der Brutto-Cashflow und der Netto-Cashflow. Nur beim Netto-Cashflow wird unter dem Strich ein Ergebnis dastehen, welches dann auch tatsächlich als flüssiger Überschuss zur Verfügung steht und damit für Investitionen im zusätzlichen Rahmen bereitsteht.