Der Handel mit Wertpapieren bringt auch für den erfahrensten Trader keine hundertprozentige Sicherheit. Zwar kann durch die Diversifikation des Depots Verluste ausgeglichen werden. Allerdings gibt es Fälle, in denen auch die weitreichende Streuung der Titel keinen ausreichenden Schutz bietet.
Kapitalerhalt durch Money-Management
Da der Kapitalerhalt an oberster Stelle steht, sind Stoppkurse für Trader unverzichtbare Instrumente. Vor der Neupositionierung eines Trades wird eine Kursmarke im Handelssystem festgelegt, bei deren Erreichen bzw. Unterschreiten die Position automatisch verkauft wird.
Für jeden Trader empfiehlt sich die 1-Prozent-Regel. Das Risiko pro Trade wird auf ein Prozent des Depotvolumens beschränkt. Wenn der Kontostand auf dem Tradingkonto 15.000 Euro beträgt, muss der mögliche Verlust pro Trade auf 150 Euro begrenzt werden. Bei einem Konto von 100.000 Euro beträgt der maximale Verlust 1.000 Euro.
Das Risiko entspricht nicht der Positionsgröße. Die optimale Positionsgröße lässt sich mit einer einfachen Rechnung ermitteln:
Beispiel zur Berechnung der geeigneten Positionsgröße
| Daten | Berechnung |
|---|---|
| Depotvolumen: 15.000 € | Maximaler Verlust pro Trade: 1 % x 15.000 € = 150 € |
| Aktueller Kurs: 120 € | Verlust pro Aktie: 150 € – 102 € = 18 € |
| Ermittelter Stoppkurs: 102 € | Ermittelte Stückzahl: 150 € : 18 € = 8,3 |
Ergebnis: 8 Aktien dürfen gekauft werden, berechnete Positionsgröße 8 x 100 Euro = 800 Euro. Der Verlust beschränkt sich in diesem Fall auf maximal 144 Euro.
Auch mit 1 Prozent Risiko hohe Gewinnchance
Aktive Trader, die denken, dass sie mit so wenig Risiko keine wirkliche Chance auf eine sehr gute Rendite haben, werden anhand der unten stehenden (und zur Veranschaulichung sehr vereinfachten) Rechnung schnell feststellen, dass sie selbst bei einer angenommenen Trefferquote von 50 % einen Netto-Ertrag von 10 % pro Monat einfahren könnten.
An jedem Handelstag wird ein Trade mit einem Chance-Risiko-Profil von mindestens 2 % getätigt, also durchschnittlich 20 Trades pro Monat. Stellt man Verlusttrades (10 x 1 %) und Gewinntrades (10 x 2 %) gegenüber, kommt man auf einen Netto-Ertrag von 10 Prozent. Bei einer Kontogröße von 10.000 Euro wäre das immerhin 1.000 Euro.