Dividenden sind Ausschüttungen des Unternehmensgewinns an die Aktionäre. Dabei wird jedoch meist nicht der ganze Gewinn ausgeschüttet, sondern ein Teil davon als Rücklagen dem Unternehmen wieder zugeführt. Dies geschieht, um damit zukünftig zu tätigende Investitionen zu finanzieren, die ja wiederum den Wert des Unternehmens steigern.
Die Höhe der Dividende ist jedoch nicht einfach vorgegeben, wie z.B. xy Prozent des Unternehmensgewinns, sondern wird vom Vorstand überlegt und dann bei der Hauptversammlung den Aktionären vorgeschlagen, die dann der vorgeschlagenen Höhe der Dividende zustimmen muss.
Manchmal kommt es sogar vor, dass ein Unternehmen eine so genannte Sonderdividende gewährt. Diese übersteigt dann den Überschuss des Unternehmens, wird aber eben nur in besonderen Fällen gewährt.
In schlechten Zeiten kann es jedoch auch vorkommen, dass eine Aktiengesellschaft trotz eines Unternehmensgewinns keine Dividenden auszahlt, sondern den ganzen Gewinn in die Rücklagen einbringt. Aber auch dies kann nur mit der Zustimmung der Anteilseigner, der Aktionäre, geschehen.
Wichtige Fragen rund ums Thema Dividende
Erhalte ich die volle Dividende, auch wenn ich die Aktie erst vor kurzem gekauft habe?
Ja. Alle Aktionäre, die zum Stichtag die Aktie im Depot haben, bekommen die volle Dividende. Den Stichtag veröffentlicht jedes börsennotierte Unternehmen.
Wann bekomme ich die Dividende überwiesen?
Den Termin der Dividendenzahlung erfahren Sie in der Regel auf der Webseite des jeweiligen Unternehmens. Meist ist es der Tag nach der Hauptversammlung auf welcher die Dividendenzahlung beschlossen wird.
Lohnt es sich, eine Aktie kurz vor dem Tag der Dividendenzahlung zu kaufen
Kurzfristig lohnt es sich nicht, denn am Tag der Dividendenzahlung fällt der Aktienkurs in etwa um den Betrag der ausgeschütteten Dividende. Mittel- und langfristig lohnt es sich aber, da sich der Aktienkurs nach der Dividendenzahlung meist schnell wieder an oder oberhalb des Kurses vor der Ausschüttung einpegelt.
Wie werden Dividenden besteuert?
Seit 2009 werden auch Dividenden der Abgeltungssteuer unterworfen, also oberhalb des jetzt geltenden Sparerpauschbetrages mit dem pauschalen Satz von 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlags und eventuell anfallender Kirchensteuer besteuert. Das bis Ende 2008 geltende Halbeinkünfteverfahren, nach welchem Dividenden nur zur Hälfte mit dem persönlichen Steuersatz zu versteuern waren, entfällt ersatzlos. Hat ein Anleger einen niedrigeren persönlichen Steuersatz als den der Abgeltungssteuer, kann er im Rahmen einer so genannten Günstigerprüfung die zuviel abgeführte Steuer zurückerstatten lassen.
Gibt es für Dividenden ausländischer Aktien besondere Regelungen?
Deutsche Aktiengesellschaften schütten ihre Dividende in der Regel einmal jährlich aus. Aktiengesellschaften vieler anderer Länder hingegen nehmen viertel- oder halbjährlich Dividendenzahlungen vor. Um die Dividende zu bekommen, muss der Aktionär die Aktie am so genannten Record Date in seinem Depot haben.
Kostet es Geld, die Dividende ins Depot buchen zu lassen?
Bei Dividendenzahlungen deutscher Aktiengesellschaften nein. Bei Dividenden ausländischer Aktiengesellschaften gibt es einzelne Broker, die für das Einbuchen Geld verlangen.